"Wirtschaft unterstützt Schulen" – diesen Ansatz finde er sehr erfreulich, sagte Schulleiter Karsten Pohlemann bei der Begrüßung der Gäste.
Mit einem weißen Kleintransporter waren Mitarbeiter des Erfurter Unternehmens "a2-solar Advanced and Automotive Solar Systems GmbH" auf den Hof der Andreas-Gordon-Schule in Erfurt gefahren. "Wir bringen Ihnen, wie telefonisch vereinbart, zwanzig Solarmodule aus unserer Fertigung", erklärte der Firmenchef Reinhard Wecker dem Schulleiter und Schülern des zweiten Ausbildungsjahres im Fachbereich Datenverarbeitungstechnik.
Solarautodächer für US-Unternehmen
Ursprünglich als Solarautodächer für ein Modell des US-Autokonzerns Fisker gebaut, blieben die Module nach der Insolvenz des amerikanischen Autobauers im Besitz der Erfurter Firma. Bei Schulen in ganz Thüringen besteht dagegen ein großes Interesse daran, diese Solarsysteme für den Unterricht zu nutzen, bestätigte Firmengründer Reinhard Wecker.
"Wir haben inzwischen Anfragen von zwölf Schulen aus dem gesamten Freistaat", berichtete Reinhard Wecker. Doch während die anderen Schulen ihre Module in den kommenden Wochen direkt beim Unternehmen im Erfurter Südosten abholen, bringe man die ersten zwanzig direkt in eine Schule.
Die berufsbildende Andreas-Gordon-Schule, an der gegenwärtig laut Karsten Pohlemann 1730 junge Männer und Frauen einen Beruf erlernen, lagert einen Teil der zwanzig jetzt angelieferten Solarmodule allerdings nur zwischen.
Vier weitere Bildungseinrichtungen aus Erfurt holen ihre Module in der Gordon-Schule ab, darunter auch Erfurter Regelschulen. Dort sollen die Anlagen unter anderem im Physik-Unterricht eingesetzt werden, berichtete Reinhard Wecker.
Dagegen bildet die Andreas-Gordon-Schule Mechatroniker und Mikrotechnologen aus. So habe man in den zurückliegenden Jahren junge Leute für die damalige Solarsparte des Bosch-Konzerns in Arnstadt qualifiziert... "Ich bin überzeugt, dass wir vielfältige Varianten finden werden, diese Module im Unterricht einzusetzen", so Pohlemann.
Rund 100 Module aus der Fertigung des Erfurter Unternehmens sind laut Reinhard Wecker in Haiti im Einsatz. In dem von einem schweren Erdbeben im Jahr 2010 erschütterten Inselstaat erzeugten die Erfurter Module Licht. "Sie ersetzen Dieselgeneratoren und vermeiden damit die Abgasbelastungen für die Menschen", so Wecker.
Bernd Jentsch / 05.04.17/ Thüringer Allgemeine
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Geschäftsführer Reinhard Wecker (rechts) übergab die Module an Schulleiter Karsten Pohlemann (links) und Schüler des zweiten Ausbildungsjahres Datenverarbeitungstechnik der Andreas-Gordon-Schule Erfurt.